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Themenübersicht:

  • Bandstempel (10) Halle (Saale) 8 b
  • PLZ-Werbestempel Bo. 416
  • Aufbrauch von R-Zetteln in der Tschechoslowakei
  • Neue R-Zettel mit PLZ aus dem Postleitgebiet 17b
  • Dreistempelmaschine





Ja, die Überschrift ist zunächst verwirrend und bedarf der Erklärung!

Maschinenstempel, insbesondere Ganzstempelmaschinen, sind dazu gedacht ein hohes Postaufkommen schnell zu bewältigen und werden naturgemäß nur bei größeren Postämtern eingesetzt. Auch der Stempeltyp mit PLZ ist noch keine Seltenheit; Maschinenstempel wurden bevorzugt mit der neuen PLZ ausgestattet, da hiermit ein großes Publikum in Bezug auf die Bekanntmachung der PLZ erreicht wurde. Die PLZ “10“ ist es auch nicht, diese PLZ gehört zur häufigsten überhaupt, bedingt durch die großen Städte wie Chemnitz, Dresden, Leipzig und Halle (Saale) usw. , auch blieb das Gebiet noch eine längere Zeit unbesetzt.

Selten ist der Stempel durch seine Art und Merkmale in Kombination, dies wären:

- Maschinen-Ganzstempel (Bandstempel)
- Maschinen-Hersteller Sylbe und Ponsdorf, Schmölln (S.A.)
- Tagesstempel: Neuherstellung mit PLZ
- Tagesstempel: PLZ im Kreis vor Ortsbezeichnung

Frühdatum dieses Stempels ist der 12.06.1944, anfangs noch ohne Werbeklischee, später mit den Werbeeinsätzen "Academia Hallensis" und "Jugend aufs Meer".


In der Nachkriegszeit änderte sich das Leitgebiet von 10 zu 19. Der Stempel wurde entsprechend angepasst.

         
(10) Halle (Saale) 8 b, 12.06.44 - Frühdatum


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Werbeeinsatz: "Zur Ortsangabe gehört stets die POSTLEITZAHL", nach Bochmann (Katalog der Werbe- und Sonderstempel), Katalog-Nr. Bo. 416.

Ab dem 20. April 1944 wurde mittels Briefstempelmaschinen mit dem o.g. Werbeeinsatz erstmals für die neuen Postleitzahlen geworben. Dazu wurden zunächst 15 Werbeeinsätze für Universalstempelmaschinen und 15 Einsätze für Standardmaschinen hergestellt, später auch noch für Ganzstempelmaschinen (Bandstempel) der Fa. Sylbe. 

Im Postnachrichtenblatt Nr. 12 und 13 vom 25.März bzw. 1. April 1944 wurde dieser Werbeeinsatz "Zur Ortsangabe gehört stets die POSTLEITZAHL" angekündigt, eine 2. Liste mit weiteren 30 Postämtern erschien dann noch in der Nr. 17 vom 29. April 1944.

 Auszüge aus den Postnachrichtenblättern: 
Postnachrichtenblatt 13/1944 vom 1. April 1944
Postnachrichtenblatt 17/1944 vom 29. April 1944


Bisher konnten nicht alle der in den Postnachrichtenblättern aufgeführten Postämter belegt werden, z.b Stolp (Pom), Bonn 1, Breslau 2 usw. (in der nachfolgenden Liste mit * gekennzeichnet), parallel dazu lassen sich nicht aufgeführte Postämter belegen. Von manchen Postämtern sind auch mehrere Verwendungszeiten bekannt.

Zur weiteren Erfassung bitten wir (Sfr. Klaus Rosenschild und ich) um Meldung weiterer Verwendungsorte mit Ort, Datum und Unterscheidungsbuchstaben des Stempels, am besten wäre ein Scan.

Kontakt: Klaus Rosenschild, Am Biddersbach 12, 69257 Wiesenbach oder an mich bernhard-brunner (at) gmx.de.

Von den nachfolgenden 94 Postämter sind bisher Werbeeinsätze belegt bzw. wurde der Einsatz dieses Werbestempels im Postnachrichtenblatt angekündigt.

Liste der Postämter:

Aachen 1                      Bad Kissingen                Bamberg 2                 
Bautzen 2 Berlin N4         Berlin NW7     
Berlin O17                    Berlin SW11                 Bln.-Charlottenburg 2



BERLIN N4 af     
5.2.45
(Mst)
Bielefeld 2Bochum 1Bonn 1*  
Braunschweig 1          Bremen 5                       Breslau 1                      
Breslau 2*   Bromberg 1Celle 1
Chemnitz 1Chemnitz 4       


(20) CELLE 1 h  
20.1.45
(Mst)
Cottbus 1         Danzig 5             Dessau 1       
Dresden A1                        Dresden A24Duesburg 1
Düsseldorf 1Elbing 2Frankfurt (Main) 2


COTTBUS 1 y    
8.7.44
(Mst) 
Frankfurt (Oder) 2*      Franzensbad                 Fürth (Bay) 2               
Garmisch-Pat. 2Gera 4Göttingen
Hamburg 1Halle (Saale) 2Halle (Saale) 8


GERA 4 L          
5.6.44
(Mu)
Heidelberg 1                Heilbronn (Neckar) 1  Herford    
Hildesheim 2Hirschberg (Riesengeb)  Hof (Saale) 2
Innsbruck 2Jena 1Kaiserslautern 2          



Heidelberg 1 an
17.5.44
(Mu)  
Karlsruhe (Baden) 2     Karlsbad   Kiel 1    
Köln 1               Königsberg (Pr) 1              Koblenz 2*                      
Komotau 2   Konstanz 1  Krefeld 2         


KÖNIGSBERG     
(PR) 1 ma
1.4.44
(Mst)
Landshut (Bay) 2        Linz (Donau) 1                Linz (Donau) 2    
Litzmannstadt  Leipzig C2Magdeburg BPA7
Mannheim 2Marienbad 1Minden (Westf) 2*         
   
(10) LEIPZIG C2 g REICHSMESSESTADT, 22.12.44, (Bd)
München 1     München 2Münster (Westf) 2*   
Neustadt (Weinstr)Nürnberg 2                     Oldenburg  
Ostseebad Kolberg       Oppeln 1
Pirmasens 2                   Posen 9Reichenberg (Sudetenl) 1


KOLBERG
(OSTSEEBAD) b
10.7.44
(Mst)
Saalfeld (Saale) 1Schleswig 1Seestadt Rostock             
Siegen 1                SpeyerStargard (Pom)*  
Stolp (Pom) 1                  Stargard (Pom)*Stuttgart 9                  
Tetschen-Bodenbach 1Tilsit                               


(24) Schleswig 1
3.4.45
(Mu)
Ulm (Donau) 1           Weimar 1      Wien 1      
Wien 101Wiesbaden 1                         Worms 2                        
Würzburg 2Zoppott


WIEN 1 c
29.3.44
(Mu)





Nach Kriegsende fehlte es auch bei der tschechoslowakische Post an Formblättern, Poststempeln und anderen Utensilien. Vorhandene Reichspost R-Zettel mit PLZ der seinerzeit ins Deutsche Reich einverleibten Gebiete, wurden nach dem Krieg weiterverwendet und aufgebraucht.

Nachfolgend einige Beispiele:

        
(9b) Brünnlitz (Schönhengstgau), 13.VIII.1945


  
(11a) Mariaschein über Teplitz-Schönau, 31.7.45


  
(12b) Deutsch Beneschau, 1946 (Ak-o 18.VII.46)


  
(13b) Prachatitz, 9.11.45



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Das besetzte Gebiet Elsaß wurde nach dem Waffenstillstand mit Frankreich dem Deutschen Reich einverleibt. Postalisch bildete das Elsaß das Postleitgebiet 17b und gehörte zur Reichspostdirektion Karlsruhe (Baden).

Neu hergestellte R-Zettel mit PLZ sind aus diesem Postleitgebiet sehr selten, im Schnellbacher-Katalog* sind neu hergestellte R-Zettel bisher nur aus den 3 Orten Heiligblasien, Petersbach (Unterels) und Wittelsheim (Kr Tann, Els) registriert. 

Ab Nov. 1944 wurde das Gebiet sukzessive durch amerikanische und französische Einheiten zurückerobert, die Verwendungsmöglichkeit für PLZ-Belege reduzierte sich allmählich.

Nachfolgend eine Abbildung mit neu hergestelltem R-Zettel aus Heiligblasien (Unterels) mit Frühdatum 30.10.44. Im Schnellbacher-Katalog wurde dieser versehentlich mit 30.11.44 katalogisiert.

  
(17b) Heiligblasien (Unterels), 30.10.44

*Schnellbacher, Jürgen: Die Postleitgebietszahl vor dem 8.5.45, Berlin 2009 (2. Auflage)



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Dreisstempelmaschinen vom Typ "Standard" waren bei den Postscheckämtern im Einsatz. Mit ihnen wurden Postanweisungen gleichzeitig mit 3 Tagesstempeln bedruckt.

Hersteller: Fa. Heinrich H. Klüssendorf, Berlin-Spandau

  

Auszug aus RPZ-Norm 427482/1, 2. (geänderte) Ausgabe vom September 1935.


Bisher bekannte Stempel mit Postleitzahl:

PLZ     Stempel                 Frühdatum      
(10)Dresden SCH A s30.09.1944
(10)Dresden SCH A v  18.10.1944


       


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